Oberjägermeister Johann Georg von Langen

J.G. v. Langen wurde am 22.03.1699 in Oberstadt/Thüringen auf dem elterlichen Schloss als 4. von 8 Kindern geboren. 

Vater:    Erb- und Gerichtsherr Johannes Ludewig von Langen

Mutter: Anna Charlotte von Langen geb. von Seebach aus dem Hause Groß Fahnern.

Das Rittergeschlecht der von Langen ist ab dem 12./13. Jahrhundert im westlichen Niedersachsen nachweisbar. Ein Zweig der Familie ist ab dem 17. Jahrhundert in der Grafschaft Henneberg im südlichen Thüringen angesiedelt. Ab 1717 absolvierte J.G. v. Langen eine Ausbildung im Jagd- und Forstwesen am Hof in Blankenburg/Harz. In den Jahren 1719/20 erfolgten mehrere Ausbildungsreisen an die Höfe in Stuttgart, München, Wien und Dresden.

1721 wird v. Langen zum Jagdjunker ernannt und ein Jahr später erhält er zusammen mit seinem jüngeren Bruder Franz Phillipp v . Langen von Fürst Ludwig Rudolf von Blankenburg den Auftrag zur Vermessung der Blankenburger Forsten. J. G. v. Langen wird 1726 zum Jägermeister ernannt und erhält vom Blankenburger Hof ein Revier in Braunlage zur selbstständigen Verwaltung.

Im Jahre 1737 erhält er vom dänischen König Christian VI. den Auftrag die norwegischen Forsten und den Bergbau neu zu organisieren. 1743 kehrt von Langen nach  Deutschland zurück. Ab 1745 ist er in braunschweigischen Diensten und erhält von Herzog Carl I. von Braunschweig den Auftrag zur Einrichtung und Verwaltung der Forsten im Weserdistrikt. Während dieser Zeit bis 1763 kommt es im Weserdistrikt zu zahlreichen Fabriksgründungen  u. a.  1744 die fürstliche Spiegelhütte

„Auf dem grünen Plan“ dem heutigen Grünenplan und 1747 die Porzellanmanufaktur in Fürstenberg. Über diese Fabriken und die im Bau befindliche Arbeitersiedlung auf dem Holzberg in Grünenplan mit 64 Arbeiterhäusern erhält von Langen von 1748 bis1750 die Oberaufsicht. 1750 übernimmt er auch die Leitung der Eisenhütten in Delligsen und Holzminden. Die Holzbergsiedlung in Grünenplan ist eine der ersten in Deutschland planmäßig errichtete Arbeitersiedlung, die heute noch existiert. Eines dieser Glasmacherhäuser ist heute als Museum zu besichtigen. Im Jahre 1763 geht Johann Georg von Langen nach Dänemark zurück und erhält vom dänischen König Friedrich V. den Auftrag die dänischen Forsten zu reorganisieren.

Am 25.05.1776 verstirbt J. G. v. Langen unverheiratet und kinderlos auf Schloss Jaegersborg in Dänemark und wird in der Kirche von Gentofte beigesetzt. Aus heutiger Sicht gilt Johann Georg von Langen als Begründer der nachhaltigen und planmäßigen Forstwirtschaft in Europa.